Wir machten Schluß

... mit den Männern des Männergesangsverein Rheinlust Illingen. Aber der Reihe nach. 

Nachdem die Turnhalle Steinmauern am vergangenen Wochenende mit vielen helfenden Händen in einen Konzertsaal verwandelt wurde, erwarteten wir mit Spannung unsere Gäste. Diese kamen auch in Scharen. Und so begann pünktlich um 19.00 Uhr in der voll besetzten Halle, nach den Begrüßungsworten durch den 1. Vorstand Erich Fiedler, unser Konzert: Männer und Frauen - es geht nicht mit und auch nicht ohne. 

Bereits nach dem ersten Lied "What happens when a women takes power" war klar - nein - mit "nur Gesangverein" hatte dies nichts zu tun.  Durch Körperpercussion (Stampfen, Klatschen am Körper, Schnipsen) hatten wir unseren eigenen Rhythmus zum 3-stimmigen Chorsatz selbst gemacht. Dies forderte absolute Konzentration und man kann sich vorstellen, gerade beim 1. Lied ist der Puls noch ziemlich hoch. Nachdem wir mit Hildegard Knef "Rote Rosen" regnen ließen und mit Max Raabe bewiesen "Für Frauen ist das kein Problem" übernahmen die Männer die Bühne.  Sprachgewandt (Der Text reduzierte sich auf "Ein Mann - ein Wort") verschafften sie sich mit einem tollen Klangteppich Gehör. Ein wunderschönes, altes Lied mit tollen Harmonien fand man in "Erlaube mir feins Mädchen".  Und schon bei ihrem 3. Lied " Ein Freund, ein guter Freund" von den Comedian Harmonists merkte man den Besuchern an, dass Mitsingen jetzt toll wäre. Und als dann noch unsere Dirigentin Frau Valentina Gatsenbiler sie einlud, beim Refrain mitzusingen gab es kein Halten mehr. So hatten wir schon im ersten Drittel einen 200 Stimmen starken Chor in der Festhalle Steinmauern. Danach wurde es etwas traurig, sangen die Männer doch in dem nächsten Lied "Schönes Wetter heute" über Einsamkeit und Frustration eines Mannes auf der Suche nach der Liebe.

Bei unserem Swingstück "Bei mir bist du shein" heizte uns Manuel Fink mit seinem Solo am Saxophon so richtig ein. Bei ihrem Duett "Somthing stupid" ließen Christine Ringwald und Albert Kottler nicht nur den roten Herzluftballon steigen sondern gewannen auch viele Herzen des Publikums. Unglaublich, welche Versprechen das Ensemble des Männerchors mit "Lass mich dein Badewasser schlürfen" in den Raum sangen. Da ging es von massieren, Pantoffel sein über Steuern zahlen, Wimpern pinseln bis hin zum Niederknien. Kein Wunder, dass da nach einem anerkennenden Applaus erst mal eine Pause nötig war. In dieser Pause verwöhnten die Griesbichhexen mit Speis und Trank und einem Lächeln unsere Gäste. 

 

Nach der Pause gaben immer wieder verschiedene Formationen ihre Lieder zum Besten. Wir Frauen zeigten mit "Girls, Girls, Girls" jede Menge Power und den Männern, wie Frauen ticken. "Liebeskummer" gehört bei unserem Konzertthema natürlich auch dazu. Wer kennt ihn nicht den Spruch: Blär net - andere Mütter hän au no scheene Bube! Ach und natürlich sangen die Männer "Männer" mit Raimund Würz als Solist. Und diesmal verstand man sogar den Text, der im Original von Herbert Grönemeyer gesungen wird. Als der Männerchor jedoch sein Lied "Kann man Frauen trauen" vortrug, in dem Albert Kottler mit seiner Solostimme brillierte, gab es einen kurzen Tumult. Wir Frauen verstanden diese Frage so absolut gar nicht. Mit der Kleingruppe von Intone und ihrem Lied "Hefe" wurde es dann etwas ernster auf der Bühne. Darin wurden die möglichen Auswirkungen der Wechseljahre besungen. Der Leitsatz des Liedes war: "In jeder Frau steckt ein Stück Hefe"! Das Kopfnicken vieler weiblicher Besucher gab uns recht, begleitet mit jede Menge amüsiertem Gelächter. Im Doppel-Kleinensemble standen sich dann bei "Hit the road, Jack" die Geschlechter gegenüber und die Damen brachten auch gleich den Koffer für die Herren mit auf die Bühne. Rausschmiss! Bei dem anschließenden gefühlvollen Solo von Lea Würz mit "Stand by your man" war dann alles wieder gut. 

Ein stimmliches Feuerwerk gab es dann beim Finale mit dem a cappella vorgetragenen Lied "Only you".  Wir hatten ein phantastisches Publikum und so bedankten wir uns bei selbigem mit dem Lied "Das Publikum". Aber unsere Gäste wollte uns immer noch nicht von der Bühne lassen. So sangen wir mit "Ein Freund, ein guter Freund" und den "Rote Rosen" 2 Zugaben. Und bei den Refrains stimmte der Saal mit ein. Es war für uns ein Abschluss mit Gänsehaut. Den Abend moderierten gekonnt, charmant, mit einigen Spitzen, dem einen oder anderen Schwank aus Ehe- und Chorleben, authentisch Christine Ringwald und Richard Schmitt.  Instrumentale Unterstützung bekamen wir von Manuel Fink bravourös am Saxophon, Benedikt Fink taktvoll am Schlagzeug, Meisterin der schwarzen und weißen Tasten Juna Tcherevatskaia und vom Allroundtalent Albert Kottler an der Gitarre. Martin Schlegel unterstütze uns in professioneller Weise mit ausgewogenen Klang und Traugott Bruskowski brachte die Halle stimmungsvoll zum Leuchten.  Martina Fiedler und Martha Köppel kümmerten sich liebevoll um die Dekoration. Die Frau des Abends war Valentina Gatsenbilder, Dirigentin beider Chöre. Sie bewies in der zurückliegenden Vorbereitungszeit, dass sie Nerven wie Drahtseile hat. Hatte sie doch in Steinmauern einen Stall voll Frauen und in Illingen eine Horde Männer. Aber wer dachte, dass der Abend jetzt vorbei gewesen wäre, hatte sich getäuscht. Nach kurzer Umbaupause trafen sich Gäste und beide Chöre an den aufgestellten Tischen wieder.  Es wurde gefeiert, gelacht und gesungen bis ...... halb.